Warum dein Pferd kein Problem ist, sondern dein Spiegel: Biomechanik, Nervensystem & innere Balance – Reiten beginnt bei dir.“

Das Pferd als Spiegel deiner Schwächen – warum Reiten mehr über dich verrät, als du denkst



Viele Reiter suchen nach Lösungen für vermeintlich „schwierige“ Pferde. Sie sagen:

„Mein Pferd ist guckig.“

„Es ist widersetzlich.“

„Es will nicht vorwärts.“


Doch die Wahrheit ist unbequem: Dein Pferd zeigt dir exakt, was bei dir nicht stimmt


1. Dein Körper als Störquelle

Biomechanik ist unbestechlich. Dein Pferd reagiert nicht auf deine guten Absichten, sondern auf die Summe deiner Bewegungen.

– Ein minimaler Beckenschiefstand verändert den Bewegungsfluss seiner Wirbelsäule.

– Fehlende Rumpfstabilität zwingt dein Pferd, dich mitzutransportieren – Takt und Losgelassenheit gehen verloren.

– Ein verspannter Oberschenkel blockiert die Rippenbiegung.


Das Pferd „verweigert“ nicht. Es kompensiert deine Defizite. Und jede Kompensation führt über kurz oder lang in Überlastung, Lahmheit oder Abwehrverhalten.

2. Dein Nervensystem spricht lauter als deine Hilfen

Neurobiologisch sind Pferde darauf programmiert, feinste Veränderungen in Körperspannung, Atemfrequenz und Herzschlag wahrzunehmen.

– Dein Ärger? Spürt es.

– Deine Ungeduld? Spürt es.

– Deine Angst? Spürt es.


Die Polyvagal-Theorie zeigt: Pferde reagieren unmittelbar auf den Zustand deines autonomen Nervensystems. Sie wissen, ob du präsent bist – oft noch bevor du es selbst merkst.


Besonders spannend ist die Forschung zur Herzfrequenzvariabilität (HRV). Sie verrät, ob du in Balance bist oder im Stress. Ein kohärenter, rhythmischer Herzschlag wirkt beruhigend auf das Pferd. Deine Ruhe überträgt sich – dein Pferd spürt Sicherheit. Bricht deine Kohärenz zusammen, übernimmt dein Pferd dein Chaos.


Das ist keine Esoterik, sondern messbar: Die HRV von Mensch und Pferd kann sich synchronisieren. Dein innerer Zustand wird zu seiner Realität.


3. Dein Ego als größter Blockierer

Viele Reiter wollen beweisen, dass sie „es können“. Doch Pferde entlarven jede Maske.

– Reitest du für die Richterbank? Dein Pferd zeigt fehlende innere Balance.

– Versuchst du Kontrolle zu erzwingen? Dein Pferd friert ein, spannt an oder explodiert.

– Verlierst du Geduld? Dein Pferd spiegelt dir deine innere Unruhe.


Du kannst ein Pferd dressieren, unterwerfen oder übertönen – aber sein Körper wird dich langfristig entlarven.

4. Das unbequeme Fazit

Das Pferd zeigt dir nicht, wie „schwierig“ es ist.

Es zeigt dir, wie ehrlich du bist.

Wie klar dein Sitz ist.

Wie präsent du mit deinem Körper bist.

Wie sehr du bereit bist, Verantwortung für dich selbst zu übernehmen.


Und genau deshalb scheitern so viele an dieser Wahrheit: Es ist leichter, dem Pferd die Schuld zu geben, als die eigenen Schwächen zu erkennen.


Doch hier liegt die größte Chance: Wer sein Pferd wirklich versteht, lernt in erster Linie sich selbst kennen. Nicht Lektionen, Abzeichen oder Medaillen definieren Größe – sondern die Fähigkeit, sich von einem 600-Kilo-Spiegel täglich die Wahrheit zeigen zu lassen und daraus zu wachsen.

 

Ein Pferd macht keine Fehler.

Es ist der ehrlichste Spiegel deines Körpers, deiner Psyche – und deines Herzens.


Die Frage ist: Willst du hinsehen – oder weiterhin dein Pferd zum Problem erklären?

 

 


Verbindung zu meiner Arbeit

 

In meiner Ausbildung wie auch bei meinen Produkten steht genau dieser Gedanke im Mittelpunkt: Kommunikation statt Zwang. Darum entwickle ich gebisslose Trensen, die deinem Pferd echte Freiheit im Maul lassen und dir die Chance geben, feiner, ehrlicher und bewusster zu reiten.


Wenn du dein Pferd als Partner erleben möchtest, statt als Problem – findest du hier meine gebisslosen Trensen und weitere Ausrüstung, die pferdegerechte Ausbildung unterstützt.

 

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